Im Prinzip distanzieren wir uns von Generalisierungen.
Die Schubladen, in die wir Menschen stecken, sind mittlerweile zu heimeligen Einzelaufenthalten geworden, da man bei vielen Menschen im Voraus abschätzen kann, was jene sich zum Frühstück gönnen.
Der Kurs erwies sich allgemein als befremdlich, allerdings nicht sehr überraschend. Ein für das Yoga-Feeling verantwortlicher Mensch in einer weißen Leinenhose blieb der einzige männliche Teilnehmer.
Zufälligerweise auch der Lehrer. Dass das ernst gemeint war, ließ sich nur schwer begreifen, jedoch hatten wir tatsächlich mit einem wiedergeborenen Klischee zu tun.
Aus Unschlüssigkeit darüber, ob besagter Yogalehrer (Tofu mit Gemüse) nun Jonas oder Arno hieß, wird er im Folgetext Arno genannt. Vielleicht hieß er ja tatsächlich Jonas.
Beim Yoga gilt: Das Wichtigste, ist das Atmen.
Jedenfalls war es das, was Arno uns zu vermitteln versuchte, während er ununterbrochen erzählte.
Sprechen und demonstrativ den bauch wölben. Das will gelernt sein. Das wollten wir auch.
Hinter uns eine Horde Frauen (Midlifekrise), offensichtlich Yoga Pro Stadium, welche sich unentwegt über das Fehlen einer Matte unter unseren Füßen echauffierten. Als sie uns allerdings eine aufzwangen, stellten wir niedergeschlagen fest, dass man zum Yoga machen eine jugendliche Ader benötigt, die den Teilnehmern das sichere Eingliedern in die Gruppe ermöglicht.
So blieben wir verwaiste Mädchen, die alle Hoffnung auf das Abendessen (irgendetwas mit Kuchen) und das Ausbleiben jeglichen Augenkontakes schoben.
Wer allerdings nun glaubt, das Nirvana bleibe uns aufgrund des Mangels an Soft Skills verwehrt, der irret:
Yoga ist sauteuer. Und zwar in jeglicher Hinsicht.
Schnarchende Frauen bei Yoga-Entspannungsübungen kann man auch bei Youtube finden.
Wahrscheinlich auch in HD-Quality.
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